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Ist Wohneigentum nur noch was für Reiche?

Die plakative Überschrift des Artikels hat schon eine Berechtigung. So fällt es Familien mit einem bundesdurchschnittlichen Einkommen nicht nur zunehmend schwer, die gestiegenen Kaufpreise für das begehrte Familienheim zu zahlen, sondern insbesondere die Kaufnebenkosten. So liegen diese häufig schon bei über 15% des Kaufpreises für das Haus oder die Wohnung. Wer in unserer Region 400 T€ für sein zu erwerbendes Eigentum aufbringen muss, braucht zusätzlich 60 T€ für die Kaufnebenkosten. Hierbei handelt es sich um Kosten für das Finanzamt, den Makler, den Notar und das Grundbuchamt. Die Grunderwerbsteuer, die vom Finanzamt per Bescheid eingefordert wird, ist einer der größten Kostentreiber. Das steht im deutlichen Widerspruch zu den vielen Apellen der Politiker an die Bevölkerung, möglichst selbständig für die Rente vorzusorgen und nicht nur auf die staatlichen Leistungen zu setzen. Ein Eigenheim ist die einzige Altersvorsorge, die ich schon heute nutzen kann. Durch die Senkung der Grunderwerbsteuer könnte viel mehr Spielraum für junge Familien geschaffen werden.  

Dem Wert einer Immobilie steht als Sicherheit eine Grundschuld im Grundbuch gegenüber. Die Bank ist also besichert und vergibt gern einen Kredit, um den Kaufpreis zu bezahlen – Bonität des Kreditnehmers vorausgesetzt. Die Kaufneben kosten können aber nicht beliehen werden, da keine Sicherheit gegenübersteht. Eine Finanzierung über ein Immobiliendarlehen scheidet also aus. Am besten wäre natürlich die Finanzierung aus Eigenkapital. Aber welche durchschnittliche Familie hat so viel Geld verfügbar. Ein Ratenkredit wäre denkbar. Oftmals ist hier die monatliche Rate aber so hoch, dass die Gesamtbelastung zusammen mit dem Immobiliendarlehen nicht mehr leistbar ist. In der Folge können immer mehr Familien kein Eigentum erwerben. Eine gefährliche Entwicklung!

Ein wenig Entwarnung kann trotzdem gegen werden. Es gibt einige Finanzierungsprodukte, mit denen die Kaufnebenkosten finanziert werden können, ohne dass die Rate ins Unermessliche steigt. Fragen Sie Ihren Finanzierungsberater! Am Sinnvollsten ist es aber immer noch frühzeitig mit dem Sparen anzufangen.  

GW | efinova | November 2020

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