Zinsen sichern - aber wie lange?

Wer diese Tage aufmerksam in den verschiedenen Medien liest, trifft oftmals auf den gleichen Aufruf: „Sicher Sie jetzt langfristig Ihre Zinsen bei Immobilienfinanzierungen“. Grundsätzlich macht es natürlich Sinn, in einer Niedrigzinsphase die Zinsen bei den Banken langfristig festzuschreiben. Vielen ist dabei jedoch nicht bewusst, dass der mit der Bank zu vereinbarende Zins steigt, je länger dieser gesichert werden soll. So steigt bspw. das Zinsangebot um durchschnittlich 0,5 Prozent, wenn eine Zinsgarantie von zehn auf 15 Jahren angestrebt wird. Der Aufschlag von zehn auf 20 Jahre beträgt oftmals sogar 1%.

Insofern sollte die Aussage jetzt langfristig festzuschreiben relativiert betrachtet werden. Sie trifft nicht auf jeden zu. Ursächlich kauft sich jeder mit dieser Maßnahme Sicherheit vor steigenden Zinsen. Es wird also Schutz vor drastisch höheren Kreditraten gesucht. Damit hier ein Finanzierender eine Einschätzung vornehmen kann, lohnt es sich, die voraussichtliche Restschuld nach zehn Jahren mit einem fiktiven Zins von sieben bis acht Prozent zu rechnen. Sofern die sich dann ergebende Kreditrate monatlich leicht aufgebracht werden kann, reicht eine zehnjährige Zinsfestschreibung zu dem weitaus günstigeren Zins. Gleichzeitig sollte der Tilgungssatz erhöht werden, um sich schneller zu entschulden und somit das Zinsrisiko weiter zu senken. Sofern Bedenken bestehen, diese fiktive Rate aufbringen zu können, sollte eine längere Zinsfestschreibung gewählt werden, auch wenn der Zins dann höher ist.

Eine pauschale Aussage wie eingangs beschrieben, ist also sehr relativ. Es kommt immer auf die Einzelbetrachtung an. Da es bei einer Immobilienfinanzierung meist um hohe Summen geht, lohnt es sich immer, einen unabhängigen Berater mit ins Boot zu nehmen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist die Grundlage.

GW für efinova